3‘508 Franken für Läufergruppe von Asylsuchende und viel Ehre für Gabriele Werthmüller

Am Montag 5. Dezember 2016 lud der Gewerkschaftsbund Kanton Solothurn zur Übergabe der Sponsorengelder des Oltner 2-Stunden Laufes an die Läufergruppe der Asylsuchenden aus dem Sozialdienst Wasseramt Ost.
In seiner Ansprache lobte Markus Baumann, Präsident des Solothurnischen Gewerkschaftsbundes die Arbeit des Sozialdienstes, der die rund 100 Asylsuchenden in Derendingen nicht nur unterbringe und verwalte, sondern sich mit viel Engagement darum bemühe, diesen Menschen auch eine sinnvolle Tagesstruktur zu bieten. Nicht zuletzt deshalb sei die Aufnahme dieser Menschen ohne gehässige, öffentliche Debatten möglich gewesen. „Offensichtlich ist es dem ehemaligen Flieger-Offizier gelungen, die richtige Flughöhe zu wählen um in der hektischen Zeit der Zuwanderung den Überblick zu bewahren und gemeinsam mit seiner Crew die richtigen Entscheidungen zu treffen“ so Baumann.

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In der Suche nach sinnvoller Beschäftigung bot damals, Mitte Juni 2016 die Läufergruppe Derendingen an, dass ein Teil der Asylsuchenden mit ihnen trainieren können. Bereits nach kurzer Zeit liefen die neuen Läufer, an verschiedenen Veranstaltungen, ganz vorne mit. Leider gelangten die Möglichkeiten des Sozialdienstes bald an ihre Grenzen. Damit das Projekt weitergeführt werden konnte, brauchte es Geld für geeignete Sportbekleidung, Startgelder und Reisekosten.

Der Solothurnische Gewerkschaftsbund, habe sich in der Folge auf Antrag ihres Präsidenten Markus Baumann spontan bereit erklärt den Asylsuchenden die Teilnahme am Oltner 2-Stunden Lauf zu ermöglichen und ihnen eine Kilometergeld von 5 Franken anzubieten. Da für eigene Projekte, die am Oltner 2-Stunden Lauf angemeldet werden, nur ein Drittel des erlaufenen Geldes zur Verfügung steht, habe man sich auf die Suche nach weiteren Sponsoren gemacht und innert weniger Tage über 10‘000 Franken an Sponsorengelder zugesprochen bekommen. Baumann dankte an dieser Stelle den grosszügigen Sponsoren Josef Maushart, Gewerkschaftsbund Kanton Solothurn, Suva Solothurn, Malergeschäft Kärle, Tropical Bike und Fun Shop, Vogt Schild Druckerei, Restaurant Widder Derendingen, SP Derendingen, Suthakaran Ganapahipillai, Regierungsrat Peter Gomm und Unia Region Biel Seeland / Kanton Solothurn für die spontane Unterstützung.

Stolz überreichte Markus Baumann anschliessend Olaf Wirz und Gabriele Werthmüller den Check über 3‘508 Franken zu Gunsten der neuen Läufergruppe.

Damals flüchteten Menschen aus der Schweiz, heute würde man sie wohl Wirtschaftsflüchtlinge nennen.

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Olaf Wirz führt in seinem Statement aus, dass die Schweiz über die hohen Belastungen und die zunehmenden Probleme welche mit der erhöhten Zuwanderung von Flüchtlingen einer gehen, jammert. Er ist aber überzeugt, dass alle Probleme gelöst werden können, wenn alle mitmachen. Diejenigen Politiker, die aus der Situation Ängste schüren um politische Vorteile zu ergattern erinnert Wirz daran, dass vor nur 150 Jahren infolge der Textilindustrie-Krise über 330‘000 Schweizer unser Land unfreiwillig in Richtung Amerika verlassen mussten. Es ging damals um Arbeitslosigkeit und Hunger, welche die Menschen in die Ferne trieb. „Heute würde man diese Menschen wohl Wirtschaftsflüchtlinge nennen“, so Wirz. „Geben wir den Menschen daher was in unserer Macht liegt. Unsere Möglichkeiten sind gross. Geben wir Ihnen was sie auch in ihrer Heimat gebrauchen können falls sie wieder zurückgehen.

Geben wir Ihnen, Ausbildung, Verständnis, Selbstwertgefühl und verlangen wir von Ihnen dafür das Einhalten unserer Gesetze, die Akzeptanz unserer Werten und unserer Kultur und den grösstmöglichen Einsatz“ rief Wirz die Anwesenden auf.

Gemeindepräsident Kuno Tschumi hielt fest, dass Derendingen den gesetzlichen Auftrag erfülle im Gegenzug aber auch erwarte, dass seitens der Asylsuchenden die Gesetze respektiert werden. Bis anhin habe das sehr gut geklappt, was letztendlich auch dazu führte, dass man im Dorf praktisch keine Widerstände gegen die neuen Bewohner habe.

Auszeichnung für soziales Engagement

Zum Schluss der Veranstaltung wurde Gabriele Wertmüller von der SP Derendingen der Derendinger Emmen-Stein, für ihr unermüdliches Engagement für die Läufergruppe der Asylsuchenden überreicht. Mit ihrem Einsatz, weit über die ordentliche Arbeitszeit hinaus, leistet sie einen wichtigen Beitrag an die Integration und ermöglicht den Asylsuchenden eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.

Der Derendinger Emmen-Stein ist der Solidaritätspreis, den die SP Menschen mit besonderen Verdiensten überreicht. Dieser Emmen-Stein stammt wirklich aus der Emme in Derendingen und wurde vom Derendinger Künstler und Bildhauer Kurt Hostettler erarbeitet.

„Der Derendinger Emmen-Stein hat viele Eigenschaften, die man auch Gabriele Werthmüller zuschreiben kann. Steine sind Symbole der Stärke, haben Charakter und jeder einzelne Stein ist einzigartig – ein Unikat also. Die Spuren der Zeit und des Weges der hinter ihnen liegt, haben zwar Spuren hinterlassen, verändern aber die die komplette Gestalt des Steins. Steine sind in der Lage hohen Druck und Widerstände auszuhalten. Mit Steinen werden seit je her wunderschöne Beuten erstellt – Bauten und Brücken. Gabriele ist auch eine Brückenbauerin und deshalb passt dieser Emmen-Stein perfekt zu ihr“, führte Baumann in seiner Laudatio aus.

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